Donnerstag, 27. Oktober 2011
Eine Freundin
nads, 15:58h
Es war einmal ein kleines Mädchen das hieß Sina. Sie hatte alles was sie sich nur wünschen konnte. Schöne Kleider, ein ganzes Zimmer voller Spielsachen, liebe Eltern, einen kleinen Bruder und täglich das leckerste essen soviel sie mochte.
Sie ging oft raus zum spielen. In dem Wald, der neben ihrem Schloss war, gab es viele Tiere. Ihre Mutter sagte immer sie soll vorsichtig sein und ihnen nicht zu nah kommen. Aber sie war nett zu den Tieren und die Tiere zu ihr.
Heute geht sie zum ersten Mal zusammen mit ihrem Bruder in den Wald. Vorher hatte Mama gesagt, dass er noch zu klein dafür war. Doch sie hatte ihrer Mama versprochen gut auf ihn aufzupassen und sofort nach Hause zu kommen wenn etwas passierte. Sie war doch schon 5 und damit ein ganzes Jahr älter als ihr kleiner Bruder. Sie wusste was man tun durfte und was nicht. Und als große Schwester musste sie das ihrem Bruder doch alles beibringen.
So gingen sie mehrere Minuten durch den Wald. So spannend es am Anfang gewesen war, auf ihren kleinen Bruder aufzupassen, so schnell wurde es nun langweilig.
Sie ließ seine Hand los und fragte: ,, Magst du mit mir verstecken spielen?“
Ihr kleiner Bruder schaute sie ängstlich an. Doch als sie im sagte wie groß er doch schon war, nickte er mutig.
Sie versteckten sich abwechselnd und suchten sich. Irgendwann hatten sie alle Verstecke benutzt, die es dort gab und so wagten sie sich weiter in den Wald hinein.
Auf einmal sah sie viele Kinder, die etwa so alt waren wie sie. Sie rannte hin und fragte eines der Mädchen:,,Was macht ihr hier?“ ,,Wir suchen nach Pilzen, Äpfeln und Nüssen.“, sagte sie. Sie war schmutzig und sah müde aus. ,,Wieso?“ ,,Weil wir Hunger haben“, sagte sie.
,,Wir helfen euch!“, sagte sie und erklärte ihrem kleinen Bruder was sie suchen mussten.
Während sie suchten stellte das Mädchen sich vor. Sie hieß Dieser nickte und so suchten wir viele Stunden lang fleißig.
,,Nach zwei Stunden setzten sich die Kinder zusammen und aßen das was sie gefunden haben.
Dabei erklärte die älteste der Gruppe ihr welche sie nicht essen durfte weil sie giftig waren.
Danach begannen die Kinder zu spielen. Sie spielten fangen und verstecken und sie und ihr Bruder durften natürlich mitspielen.
Am nächsten Tag erzählte das Mädchen ihren Eltern von den Kindern und fragte ob sie etwas zu essen für sie mitnehmen dürfe wenn sie spielen ginge. Der Papa streichelte sanft ihren Kopf, stolz auf seine Tochter die den Kindern helfen wollte. ,,Ja, natürlich. Nehmt nur mit soviel ihr mögt.“ Von dem Tag an, brachten sie und ihr Bruder den Kindern jeden Tag etwas zu essen raus und spielten mit ihnen. Sie waren alle sehr glücklich.
Doch irgendwann wurde das Mädchen krank und bekam schweren Husten. Sie konnte nicht raus in den Wald zu ihren Freunden und ihnen essen bringen. Traurig flehte sie ihren Papa an sie raus zu lassen. Doch dieser sagte nur: ,,Du musst erstmal wieder gesund werden.“
Doch ihre Traurigkeit war unbegründet gewesen. Als die Kinder bemerkt hatten, dass sie heute nicht kommen würden waren einfach die Kinder zu ihr gekommen. Das große Schloss ihrer Eltern war nicht zu übersehen und so hatten sie die Beine in die Hand genommen und waren gekommen.
Sie hatten alle Hunger. Doch leider war die Vorratskammer leer. Sie und ihr Bruder hatten fast ihre ganzen Wintervorräte mit den Kindern geteilt. Zwar brauchten sie nur auf den Markt gehen und welches kaufen, doch im Augenblick hatten sie nichts da.
Als die Kinder das hörten gingen sie wütend weg ohne das Mädchen zu besuchen. Nur ein Mädchen blieb und fragte ihren Vater ob sie ihre Freundin trotzdem besuchen dürfte. Dieser nickte glücklich und brachte sie in ihr Zimmer, wo sie trotz ihres Hungers lange bei ihrer kranken Freundin saß und mit ihr redete. Abends kam die Haushälterin mit Wagenladungen voller essen vorbei und sie veranstalteten ein großes Festmahl bei dem das kranke Mädchen und ihre Freundin essen konnten was und soviel sie nur wollten. Später fragte der Vater das Mädchen ob sie nicht für immer bleiben wolle. Glücklich nahm sie ihre kranke Freundin in den Arm. ,,Dann sind wir jetzt…“ ,,Schwestern!“, bestätigte sie glücklich. ,,Dann ist es entschieden. Du bleibst bei uns.“, sagte der Vater fröhlich.
Am nächsten Tag gingen sie mit ihrer neuen Schwester und ihrem kleinen Bruder in den Wald. Ihr ging es schon wieder viel besser und sie durfte raus. Sie brachten den Kindern im Wald wieder essen und erzählten ihnen das sie jetzt Schwestern waren. Neidisch fragten die Kinder ob sie nicht auch mit ihnen im Schloss leben dürften, den sie waren ja schließlich Freunde. Da schüttelte das Mädchen den Kopf. ,,Mein Papa sagt, Freunde sind Leute die mit mir spielen wenn es mir gut geht und mich trösten wenn es mir schlecht geht. Ihr seid alle weggegangen, als kein essen da war. Ich bringe euch weiter essen, aber Freunde sind wir nicht mehr.“
Und so gaben sie den Kindern das essen, gingen zurück ins Schloss und spielten bis zum späten Abend miteinander bis ihr Vater ihnen sagte das sie in Bett gehen sollten.
Sie ging oft raus zum spielen. In dem Wald, der neben ihrem Schloss war, gab es viele Tiere. Ihre Mutter sagte immer sie soll vorsichtig sein und ihnen nicht zu nah kommen. Aber sie war nett zu den Tieren und die Tiere zu ihr.
Heute geht sie zum ersten Mal zusammen mit ihrem Bruder in den Wald. Vorher hatte Mama gesagt, dass er noch zu klein dafür war. Doch sie hatte ihrer Mama versprochen gut auf ihn aufzupassen und sofort nach Hause zu kommen wenn etwas passierte. Sie war doch schon 5 und damit ein ganzes Jahr älter als ihr kleiner Bruder. Sie wusste was man tun durfte und was nicht. Und als große Schwester musste sie das ihrem Bruder doch alles beibringen.
So gingen sie mehrere Minuten durch den Wald. So spannend es am Anfang gewesen war, auf ihren kleinen Bruder aufzupassen, so schnell wurde es nun langweilig.
Sie ließ seine Hand los und fragte: ,, Magst du mit mir verstecken spielen?“
Ihr kleiner Bruder schaute sie ängstlich an. Doch als sie im sagte wie groß er doch schon war, nickte er mutig.
Sie versteckten sich abwechselnd und suchten sich. Irgendwann hatten sie alle Verstecke benutzt, die es dort gab und so wagten sie sich weiter in den Wald hinein.
Auf einmal sah sie viele Kinder, die etwa so alt waren wie sie. Sie rannte hin und fragte eines der Mädchen:,,Was macht ihr hier?“ ,,Wir suchen nach Pilzen, Äpfeln und Nüssen.“, sagte sie. Sie war schmutzig und sah müde aus. ,,Wieso?“ ,,Weil wir Hunger haben“, sagte sie.
,,Wir helfen euch!“, sagte sie und erklärte ihrem kleinen Bruder was sie suchen mussten.
Während sie suchten stellte das Mädchen sich vor. Sie hieß Dieser nickte und so suchten wir viele Stunden lang fleißig.
,,Nach zwei Stunden setzten sich die Kinder zusammen und aßen das was sie gefunden haben.
Dabei erklärte die älteste der Gruppe ihr welche sie nicht essen durfte weil sie giftig waren.
Danach begannen die Kinder zu spielen. Sie spielten fangen und verstecken und sie und ihr Bruder durften natürlich mitspielen.
Am nächsten Tag erzählte das Mädchen ihren Eltern von den Kindern und fragte ob sie etwas zu essen für sie mitnehmen dürfe wenn sie spielen ginge. Der Papa streichelte sanft ihren Kopf, stolz auf seine Tochter die den Kindern helfen wollte. ,,Ja, natürlich. Nehmt nur mit soviel ihr mögt.“ Von dem Tag an, brachten sie und ihr Bruder den Kindern jeden Tag etwas zu essen raus und spielten mit ihnen. Sie waren alle sehr glücklich.
Doch irgendwann wurde das Mädchen krank und bekam schweren Husten. Sie konnte nicht raus in den Wald zu ihren Freunden und ihnen essen bringen. Traurig flehte sie ihren Papa an sie raus zu lassen. Doch dieser sagte nur: ,,Du musst erstmal wieder gesund werden.“
Doch ihre Traurigkeit war unbegründet gewesen. Als die Kinder bemerkt hatten, dass sie heute nicht kommen würden waren einfach die Kinder zu ihr gekommen. Das große Schloss ihrer Eltern war nicht zu übersehen und so hatten sie die Beine in die Hand genommen und waren gekommen.
Sie hatten alle Hunger. Doch leider war die Vorratskammer leer. Sie und ihr Bruder hatten fast ihre ganzen Wintervorräte mit den Kindern geteilt. Zwar brauchten sie nur auf den Markt gehen und welches kaufen, doch im Augenblick hatten sie nichts da.
Als die Kinder das hörten gingen sie wütend weg ohne das Mädchen zu besuchen. Nur ein Mädchen blieb und fragte ihren Vater ob sie ihre Freundin trotzdem besuchen dürfte. Dieser nickte glücklich und brachte sie in ihr Zimmer, wo sie trotz ihres Hungers lange bei ihrer kranken Freundin saß und mit ihr redete. Abends kam die Haushälterin mit Wagenladungen voller essen vorbei und sie veranstalteten ein großes Festmahl bei dem das kranke Mädchen und ihre Freundin essen konnten was und soviel sie nur wollten. Später fragte der Vater das Mädchen ob sie nicht für immer bleiben wolle. Glücklich nahm sie ihre kranke Freundin in den Arm. ,,Dann sind wir jetzt…“ ,,Schwestern!“, bestätigte sie glücklich. ,,Dann ist es entschieden. Du bleibst bei uns.“, sagte der Vater fröhlich.
Am nächsten Tag gingen sie mit ihrer neuen Schwester und ihrem kleinen Bruder in den Wald. Ihr ging es schon wieder viel besser und sie durfte raus. Sie brachten den Kindern im Wald wieder essen und erzählten ihnen das sie jetzt Schwestern waren. Neidisch fragten die Kinder ob sie nicht auch mit ihnen im Schloss leben dürften, den sie waren ja schließlich Freunde. Da schüttelte das Mädchen den Kopf. ,,Mein Papa sagt, Freunde sind Leute die mit mir spielen wenn es mir gut geht und mich trösten wenn es mir schlecht geht. Ihr seid alle weggegangen, als kein essen da war. Ich bringe euch weiter essen, aber Freunde sind wir nicht mehr.“
Und so gaben sie den Kindern das essen, gingen zurück ins Schloss und spielten bis zum späten Abend miteinander bis ihr Vater ihnen sagte das sie in Bett gehen sollten.
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Dienstag, 25. Oktober 2011
Ich bin doch schon groß!
nads, 20:38h
Heute ist mein 5. Geburtstag. Ich bin jetzt eine ganze Hand voll Jahre alt. Ab heute bin ich also kein Kind mehr. Bald geh ich in die Schule. Ich freue mich schon sehr darauf. Da bin ich endlich bei Kindern die genauso groß sind wie ich. Mein Bruder ist erst 4. Noch ein richtiges Baby. Meine Mama hat das Wohnzimmer geschmückt. Überall hängen Ballons und eine große Torte steht auf dem Tisch. Auf der steht mit rotem Zuckerguss Tijana, mein Name, und darunter eine genauso große 5.
Heute kommen meine Freunde zu Besuch. Wir wollen alle zusammen feiern, dass ich erwachsen geworden bin. Um zwei Uhr klingelt es an der Tür. Schnell renne ich hin und reiße sie auf.
,,Tijana, du musst immer durch den Spion schauen, damit du weißt wer hinter der Tür ist.“, tadelte mich meine Mutter. ,,Das weiß ich.“, sagte ich trotzig. Machte die Tür vor den Augen meiner Freunde wieder zu, holte mir einen Eimer, stellte ihn vor die Tür und schaute, auf dem Eimer stehend, durch den Spion. ,,Da stehen meine Freunde und ihre Eltern.“, verkündete ich, während ich den Eimer wegstellte und die Tür erneut öffnete. Das dahinter stehende Grüppchen schaute mich einen Augenblick verblüfft an, dann kamen sie rein. Meine Freunde nahmen mich in den Arm und wünschten mir alles Gute.
Sie legten die Geschenke im Wohnzimmer auf einen Haufen. Ich stürmte sofort hin und begann sie aufzureißen. Das erste, dann das zweite und das dritte. Irgendwann fragte meine Mama: ,,Tijana? Bedank dich bitte bei deinen Freunden für die Geschenke.“ ,,Das weiß ich, ich bin schon groß.“, sagte ich wütend. Ich ging zu meinen Freunden und gab jedem einzelnen die Hand und sagte wie toll ich das Geschenk fand. Ein fester Händedruck und eine klare Stimme, hatte ich meinen Papa mal zu einem Kollegen sagen hören, dass macht immer einen guten Eindruck. Und in die Augen schauen. Immer in die Augen schauen, wenn man mit jemandem spricht. Konzentriert befolgte ich all das und ignorierte das Gekicher der dummen Erwachsenen. Das war richtig, da war ich mir sicher.
Als ich meine Geschenke ausgepackt hatte, aßen wir zusammen was von dem leckeren Kuchen. Ich schaffte es alle Kerzen mit einem Mal auszupusten und durfte sogar vorsichtig den Kuchen anschneiden. Die Hand meines Papas, die meine führte, spielte keine Rolle.
Genüsslich kratzte ich den Zuckerguss von meiner Torte. Das Leckerste würde ich zum Schluss essen. Der Kuchen schmeckte so lecker, dass ich schnell viel in meinen Mund schob.
,,Tijana, mach bitte den Mund zu beim kauen.“, bat mich meine Mama leise. ,,Ich weiß“, sagte ich trotzig, wobei ein Teil des Kuchens aus meinem Mund fiel. Wütend schloss ich ihn und kaute. Dreißig bis fünfunddreißig mal kauen vor dem Schlucken. Das hatte meine Mama mal beim essen vor sich hingemurmelt. Bis dreißig zählen kann ich. Das kann ich sogar sehr gut. Und so nahm ich Bissen für Bissen in den Mund und kaute brav mit geschlossenem Mund bis ich bis dreißig gezählt hatte. Bei jedem Bissen. Die anderen Kinder waren alle längst fertig und warteten nur auf mich. Doch ich war mir sicher, dass das so richtig war, und ließ mich nicht hetzen.
Nach dem essen zogen wir uns unsere Jacken und Schuhe an. Meine Eltern wollten uns wohin bringen. Wohin verrieten sie nicht. Wir fuhren eine Weile mit dem Auto und wo hielten wir? Vor dem Zoo! Da wollte ich schon so lange mal hin. Die Tiger und Löwen, die Eisbären und das Vogelhaus. Toll! Nachdem meine Eltern für uns den Eintritt bezahlt hatten, gingen wir in den Zoo. Im Streichelzoo, streichelten wir die Hasen und die Meerschweinchen. Wir bekamen alle ein Eis bevor wir weiter gingen. Wir schauten uns gerade die Delphine an, als ich ein Tier sah was ich noch nie zuvor gesehen hatte. Es war etwas größer als ein Schaf aber kleiner als ein Pferd, sein ganzes Fell war strubbelig und sein Hals ziemlich lang. Ich rannte hin und sah es mir an. ,,Sei vorsichtig.“, hörte ich meine Freundin rufen. ,,Keine Sorge. Siehst du den Zaun? Es kann mir nichts tun.“, sagte ich und zeigte auf eben diesen. Plötzlich spukte mich das Tier an. Erschrocken fiel ich auf den Hintern. Ein Tier hatte mich noch nie angespuckt. Ich wusste gar nicht, dass sie das überhaupt können.
,,Tijana.“, hörte ich meine Mama rufen. ,,Ich weiß.“, rief ich traurig noch bevor sie etwas sagen konnte. ,,Ich bin kein Kind mehr.“
Lachend wischte sie mir mit einem Taschentuch die Spucke vom Gesicht ab. ,,Doch, genau das bist du. Aber weißt du was? Das ist super! Das bedeutet nämlich nur, das du noch ganz viel Platz in deinem Kopf hast um zu lernen.“ Einen Moment sah sie mich an. Dann begann sie haltlos zu lachen. ,,Und um Fehler zu machen.“, fügte sie noch immer lachend hinzu und zog mich wieder auf die Beine. Sie erzählte mir, dass das Tier ein Lama gewesen war und dass sie oft Leute anspukten. Der Tag im Zoo wurde noch richtig schön, aber von den Lamas hielt ich den restlichen Tag lieber etwas Abstand.
Heute kommen meine Freunde zu Besuch. Wir wollen alle zusammen feiern, dass ich erwachsen geworden bin. Um zwei Uhr klingelt es an der Tür. Schnell renne ich hin und reiße sie auf.
,,Tijana, du musst immer durch den Spion schauen, damit du weißt wer hinter der Tür ist.“, tadelte mich meine Mutter. ,,Das weiß ich.“, sagte ich trotzig. Machte die Tür vor den Augen meiner Freunde wieder zu, holte mir einen Eimer, stellte ihn vor die Tür und schaute, auf dem Eimer stehend, durch den Spion. ,,Da stehen meine Freunde und ihre Eltern.“, verkündete ich, während ich den Eimer wegstellte und die Tür erneut öffnete. Das dahinter stehende Grüppchen schaute mich einen Augenblick verblüfft an, dann kamen sie rein. Meine Freunde nahmen mich in den Arm und wünschten mir alles Gute.
Sie legten die Geschenke im Wohnzimmer auf einen Haufen. Ich stürmte sofort hin und begann sie aufzureißen. Das erste, dann das zweite und das dritte. Irgendwann fragte meine Mama: ,,Tijana? Bedank dich bitte bei deinen Freunden für die Geschenke.“ ,,Das weiß ich, ich bin schon groß.“, sagte ich wütend. Ich ging zu meinen Freunden und gab jedem einzelnen die Hand und sagte wie toll ich das Geschenk fand. Ein fester Händedruck und eine klare Stimme, hatte ich meinen Papa mal zu einem Kollegen sagen hören, dass macht immer einen guten Eindruck. Und in die Augen schauen. Immer in die Augen schauen, wenn man mit jemandem spricht. Konzentriert befolgte ich all das und ignorierte das Gekicher der dummen Erwachsenen. Das war richtig, da war ich mir sicher.
Als ich meine Geschenke ausgepackt hatte, aßen wir zusammen was von dem leckeren Kuchen. Ich schaffte es alle Kerzen mit einem Mal auszupusten und durfte sogar vorsichtig den Kuchen anschneiden. Die Hand meines Papas, die meine führte, spielte keine Rolle.
Genüsslich kratzte ich den Zuckerguss von meiner Torte. Das Leckerste würde ich zum Schluss essen. Der Kuchen schmeckte so lecker, dass ich schnell viel in meinen Mund schob.
,,Tijana, mach bitte den Mund zu beim kauen.“, bat mich meine Mama leise. ,,Ich weiß“, sagte ich trotzig, wobei ein Teil des Kuchens aus meinem Mund fiel. Wütend schloss ich ihn und kaute. Dreißig bis fünfunddreißig mal kauen vor dem Schlucken. Das hatte meine Mama mal beim essen vor sich hingemurmelt. Bis dreißig zählen kann ich. Das kann ich sogar sehr gut. Und so nahm ich Bissen für Bissen in den Mund und kaute brav mit geschlossenem Mund bis ich bis dreißig gezählt hatte. Bei jedem Bissen. Die anderen Kinder waren alle längst fertig und warteten nur auf mich. Doch ich war mir sicher, dass das so richtig war, und ließ mich nicht hetzen.
Nach dem essen zogen wir uns unsere Jacken und Schuhe an. Meine Eltern wollten uns wohin bringen. Wohin verrieten sie nicht. Wir fuhren eine Weile mit dem Auto und wo hielten wir? Vor dem Zoo! Da wollte ich schon so lange mal hin. Die Tiger und Löwen, die Eisbären und das Vogelhaus. Toll! Nachdem meine Eltern für uns den Eintritt bezahlt hatten, gingen wir in den Zoo. Im Streichelzoo, streichelten wir die Hasen und die Meerschweinchen. Wir bekamen alle ein Eis bevor wir weiter gingen. Wir schauten uns gerade die Delphine an, als ich ein Tier sah was ich noch nie zuvor gesehen hatte. Es war etwas größer als ein Schaf aber kleiner als ein Pferd, sein ganzes Fell war strubbelig und sein Hals ziemlich lang. Ich rannte hin und sah es mir an. ,,Sei vorsichtig.“, hörte ich meine Freundin rufen. ,,Keine Sorge. Siehst du den Zaun? Es kann mir nichts tun.“, sagte ich und zeigte auf eben diesen. Plötzlich spukte mich das Tier an. Erschrocken fiel ich auf den Hintern. Ein Tier hatte mich noch nie angespuckt. Ich wusste gar nicht, dass sie das überhaupt können.
,,Tijana.“, hörte ich meine Mama rufen. ,,Ich weiß.“, rief ich traurig noch bevor sie etwas sagen konnte. ,,Ich bin kein Kind mehr.“
Lachend wischte sie mir mit einem Taschentuch die Spucke vom Gesicht ab. ,,Doch, genau das bist du. Aber weißt du was? Das ist super! Das bedeutet nämlich nur, das du noch ganz viel Platz in deinem Kopf hast um zu lernen.“ Einen Moment sah sie mich an. Dann begann sie haltlos zu lachen. ,,Und um Fehler zu machen.“, fügte sie noch immer lachend hinzu und zog mich wieder auf die Beine. Sie erzählte mir, dass das Tier ein Lama gewesen war und dass sie oft Leute anspukten. Der Tag im Zoo wurde noch richtig schön, aber von den Lamas hielt ich den restlichen Tag lieber etwas Abstand.
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